13. Oktober 2022

Fachaustausch Wissenschaft und Praxis "Bodenmanagement – Bodenstruktur, Wasser, Nährstoffe, pH-Wert"

59 Teilnehmer*innen sind am 13.10.2022 der Einladung des EIP-Innovationsdienstleisters zum Landwirtschaftsbetrieb Gut&Bösel nach Alt Madlitz gefolgt. Hier fand der zweite Fachaustausch zu brennenden Themen rund um den Umgang mit dem Hauptproduktionsmittel Boden statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Christian Ulrichs, Humboldt-Universität zu Berlin.

Landwirtschaftsbetrieb Gut&Bösel

Benedikt Bösel, Betriebsinhaber von Gut&Bösel und Gastgeber begrüßte die Teilnehmer*innen.  2016 übernahm er den 3.000 Hektar großen elterlichen Naturland-Betrieb in Alt Madlitz. Er ist überzeugt, dass sein Betrieb nur eine Zukunft hat, wenn Wissenschaft, multifunktionale Landnutzung und Bodengesundheit im Mittelpunkt stehen. Auch künftig sollen Projekte zur regenerativen Landnutzung mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft umgesetzt und die Ergebnisse allen zugänglich gemacht werden. Benedikt Bösel wurde vom Verlag agrarheute zum Landwirt des Jahres 2022 gewählt. In einer eigenen Baumschule werden Bäume und Sträucher veredelt und vorgezogen, um später die Agroforstflächen zu erweitern. Ein Kompostierungssystem produziert Humus für die Sandböden mit durchschnittlich 30 Bodenpunkten.

Die Zukunft unserer Kulturlandschaft

Der Biologe und Agrarwissenschaftler Prof. Michael Succow, Träger des Right Livelihood Awards präsentierte eindrucksvoll, wie stark unser Boden gefährdet ist und welch dringender Handlungsbedarf besteht. Er ist überzeugt, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft mit dem heutigen System der Agrarindustrie nicht zu erreichen ist und zeigt gleichzeitig verträgliche alternative Nutzungsformen auf.
Zwei Operationelle Gruppen (OG) nutzten die Veranstaltung, um ihre Projektergebnisse vorzustellen.

Verbesserung des betrieblichen Nährstoff- und Umweltmanagements

Das EIP-Projekt „Präzise Kalkung für Brandenburg (pH-BB)“ konnte nach 5-jähriger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen werden. Herr Prof. Eckart Kramer von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde stellte die Projektergebnisse der Operationellen Gruppe vor. Innovative Verfahren zur Bodenstrukturuntersuchung brachten zum Vorschein, dass die Einteilung der Böden in Bodengruppen fehlerhaft ist. Eine Neuinventarisierung des Bodens ist dringend erforderlich. Boden-pH-Werte werden falsch eingeschätzt – hier lohnt sich eine Sensorkartierung. Mit der entwickelten pH-BB Toolbox können Bodenkarten für eine präzise Kalkung erstellt werden, die Bestandteil der GeoBox sein sollten. Im kürzlich gestarteten Projekt TONIA sollen in den nächsten drei Jahren tagesaktuelle Status- und Applikationskarten zur Verbesserung des Nährstoffmanagements entwickelt werden.

Innovative Weidestrategien schützen und verbessern den Boden

Im laufenden EIP-Projekt „Mob Grazing“ werden von der OG unter Leitung von Frau Prof. Inga Schleip von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde unterschiedliche Weidestrategien zur Bodenverbesserung untersucht. Mob Grazing zeichnet sich durch eine hohe Tierbesatzdichte, kurze Beweidungsdauer, lange Rastzeiten für den Aufwuchs, einen hohen Aufwuchs und durch eine entsprechende Mulchschicht aus. Derzeit ist offen,

  • ob sich Mob Grazing erfolgreich in Nordostdeutschland umsetzen und dann sinnvoll in den landwirtschaftlichen Betrieb integrieren lässt und
  • ob eine Mulchschicht zu einer verbesserten Bodenhydrologie beitragen kann.

Noch laufen die Untersuchungen und schon jetzt ist das Interesse an den Ergebnissen aus der Praxis und von Wissenschaftler*innen sehr groß.

Betriebsbesichtigung und Beisammensein am Grill

Alle Veranstaltungsteilnehmer*innen konnten bei der Betriebsbesichtigung einen Eindruck zu verschiedenen, innovativen landwirtschaftlichen Praktiken gewinnen. Das gab viel Diskussionsstoff beim abschließenden, gemeinsamen Grillen auf dem Schlossgut.

59 Teilnehmer*innen sind am 13.10.2022 der Einladung des EIP-Innovationsdienstleisters zum Landwirtschaftsbetrieb Gut&Bösel nach Alt Madlitz gefolgt. Hier fand der zweite Fachaustausch zu brennenden Themen rund um den Umgang mit dem Hauptproduktionsmittel Boden statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Christian Ulrichs, Humboldt-Universität zu Berlin.

Landwirtschaftsbetrieb Gut&Bösel

Benedikt Bösel, Betriebsinhaber von Gut&Bösel und Gastgeber begrüßte die Teilnehmer*innen.  2016 übernahm er den 3.000 Hektar großen elterlichen Naturland-Betrieb in Alt Madlitz. Er ist überzeugt, dass sein Betrieb nur eine Zukunft hat, wenn Wissenschaft, multifunktionale Landnutzung und Bodengesundheit im Mittelpunkt stehen. Auch künftig sollen Projekte zur regenerativen Landnutzung mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft umgesetzt und die Ergebnisse allen zugänglich gemacht werden. Benedikt Bösel wurde vom Verlag agrarheute zum Landwirt des Jahres 2022 gewählt. In einer eigenen Baumschule werden Bäume und Sträucher veredelt und vorgezogen, um später die Agroforstflächen zu erweitern. Ein Kompostierungssystem produziert Humus für die Sandböden mit durchschnittlich 30 Bodenpunkten.

Die Zukunft unserer Kulturlandschaft

Der Biologe und Agrarwissenschaftler Prof. Michael Succow, Träger des Right Livelihood Awards präsentierte eindrucksvoll, wie stark unser Boden gefährdet ist und welch dringender Handlungsbedarf besteht. Er ist überzeugt, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft mit dem heutigen System der Agrarindustrie nicht zu erreichen ist und zeigt gleichzeitig verträgliche alternative Nutzungsformen auf.
Zwei Operationelle Gruppen (OG) nutzten die Veranstaltung, um ihre Projektergebnisse vorzustellen.

Verbesserung des betrieblichen Nährstoff- und Umweltmanagements

Das EIP-Projekt „Präzise Kalkung für Brandenburg (pH-BB)“ konnte nach 5-jähriger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen werden. Herr Prof. Eckart Kramer von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde stellte die Projektergebnisse der Operationellen Gruppe vor. Innovative Verfahren zur Bodenstrukturuntersuchung brachten zum Vorschein, dass die Einteilung der Böden in Bodengruppen fehlerhaft ist. Eine Neuinventarisierung des Bodens ist dringend erforderlich. Boden-pH-Werte werden falsch eingeschätzt – hier lohnt sich eine Sensorkartierung. Mit der entwickelten pH-BB Toolbox können Bodenkarten für eine präzise Kalkung erstellt werden, die Bestandteil der GeoBox sein sollten. Im kürzlich gestarteten Projekt TONIA sollen in den nächsten drei Jahren tagesaktuelle Status- und Applikationskarten zur Verbesserung des Nährstoffmanagements entwickelt werden.

Innovative Weidestrategien schützen und verbessern den Boden

Im laufenden EIP-Projekt „Mob Grazing“ werden von der OG unter Leitung von Frau Prof. Inga Schleip von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde unterschiedliche Weidestrategien zur Bodenverbesserung untersucht. Mob Grazing zeichnet sich durch eine hohe Tierbesatzdichte, kurze Beweidungsdauer, lange Rastzeiten für den Aufwuchs, einen hohen Aufwuchs und durch eine entsprechende Mulchschicht aus. Derzeit ist offen,

  • ob sich Mob Grazing erfolgreich in Nordostdeutschland umsetzen und dann sinnvoll in den landwirtschaftlichen Betrieb integrieren lässt und
  • ob eine Mulchschicht zu einer verbesserten Bodenhydrologie beitragen kann.

Noch laufen die Untersuchungen und schon jetzt ist das Interesse an den Ergebnissen aus der Praxis und von Wissenschaftler*innen sehr groß.

Betriebsbesichtigung und Beisammensein am Grill

Alle Veranstaltungsteilnehmer*innen konnten bei der Betriebsbesichtigung einen Eindruck zu verschiedenen, innovativen landwirtschaftlichen Praktiken gewinnen. Das gab viel Diskussionsstoff beim abschließenden, gemeinsamen Grillen auf dem Schlossgut.