Staatssekretärin Schilde informiert sich über Spreewälder Gurkenprojekt

- Erschienen am 17.06.2019 - Pressemitteilung Pressemitteilung
  • Termin: Mittwoch, 19. Juni
  • Zeit: 13:00 Uhr
  • Ort: Spreewaldkonserve Golßen GmbH, Bahnhofstraße 1,15938 Golßen

Golßen – Brandenburgs Agrarstaatssekretärin Carolin Schilde informiert sich am Mittwoch (19. Juni) über den Stand des EIP-Projekts „Nachhaltig intensivierte Anbau- und Verarbeitungsprozesse zur sicheren Produktion von Spreewälder Gurken g.g.A.“. EIP steht für die in Brandenburg äußerst erfolgreichen Europäischen Innovationpartnerschaften, Wissenschafts-Praxis-Verbünde, die über den EU-Agrarfonds ELER finanziert werden.

Die Abkürzung g.g.A. ist EU-weit geografisch geschützte Angabe. Als erste kulinarische Spezialität stehen Spreewaldgurken seit März 1999 nach Vermittlung des Brandenburger Landwirtschaftsministeriums unter diesem europäischen Markenschutz. Seitdem muss auch „Spreewald“ im Glas oder in der Konserve sein, wo Spreewald draufsteht: Die Verarbeitung muss im Wirtschaftsraum Spreewald erfolgen und die verwendeten Gurken müssen zu 70 Prozent dort erzeugt worden sein. Immerhin machen Spreewaldgurken 18 Prozent am deutschen Gesamtmarkt für verarbeitete Gurken aus.

Damit die Erfolgsgeschichte der Spreewaldgurke auch fortgeschrieben werden kann, muss zur großen Tradition auch eine innovative Forschung kommen. Mit dem bis Februar 2021 laufenden Projekt sollen konkrete Lösungen zur Absicherung von Qualität und Menge der Gurkenrohwarenerzeugung in der integrierten Produktion erarbeitet werden. Ziel ist, die Ertragsverluste zu reduzieren und die Rohwahrenproduktion zu steigern. Darüber hinaus soll den Qualitätsproblemen der Spreewälder Gurke g.g.A. als pasteurisierte Konserve entgegengetreten werden. Es sollen die Ursachen des Weichwerdens in der Konserve herausgefunden und die Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Praxis erarbeitet werden.

Dabei wird der gesamte Prozessabfolge von der Rohwarenproduktion bis zur Verarbeitung betrachtet. Die Ertragsausfälle in der Rohwarenerzeugung sollen durch die Entwicklung einer Anbaustrategie zur Verringerung von Schaderregereinflüssen gesenkt werden. Zur Vermeidung qualitätsmindernder Phänomene im Lagerprozess Parameter zur Negativauslese von Rohstoffchargen erarbeitet und ein Zeitraffertest entwickelt.

Wissenschaftlicher Lead-Partner sind die Fachhochschule Neubrandenburg sowie das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. im ostbrandenburgischen Müncheberg. Die Liste der Praxis-Beteiligten versammelt bekannte Gurkenproduzenten der Region, die Obst- und Gemüseverarbeitung Spreewaldkonserve Golßen GmbH, die Rabe Spreewälder Konserven GmbH, den Gurkenhof Frehn.

EIP in Brandenburg

Die EIP-Projekte werden von Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern, Unternehmen sowie Verbänden und Vereinen in Netzwerken umgesetzt. Für das Programm werden von der Europäischen Kommission im Rahmen des Agrarfonds ELER beachtliche Fördermittel zur Verfügung gestellt, um Forschung und Wertschöpfung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu unterstützen. Dafür stehen im Land Brandenburg bis 2020 25,6 Millionen Euro zur Verfügung. Organisatorisch umgesetzt wird die Arbeit, indem Landwirte, Wissenschaftler und andere Akteure Operationelle Gruppen gründen. Die Landwirte übernehmen dabei eine Schlüsselrolle: Ihre Probleme bestimmen die Forschungsagenda. Sie sind gleichzeitig Akteure im Prozess der Lösungsfindung und auch die ersten Nutzer der zu erwartenden Ergebnisse.

Erntestart in der kommenden Woche

Die Erntesaison der Spreewälder Gurken beginnt in Kürze. Der Spreewaldverein e.V. als Träger der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Gurken“ (g.g.A.) lädt am kommenden Dienstag, 25. Juni, zur gemeinsamen Pressekonferenz mit den Erzeugern und Verarbeitern auf ein Gurkenfeld des Unternehmens Spreewaldhof Niewitz. Treffpunkt ist um 10:00 Uhr direkt am Feld. Es liegt in der Gemeinde Reichwalde, westlich der A 13, auf der Höhe der Anschlussstelle Freiwalde.