Großer Schaden durch Kleine Fliege

EIP im Sanddorn – Vitamin C des Nordens vor dem Kollaps

- Erschienen am 11.09.2019 - Presemitteilung Pressemitteilung

Müncheberg – Brandenburgs Agrarstaatssekretärin Carolin Schilde informiert sich heute über das Projekt der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) zum biologischen Schutz von Sanddorn in Brandenburg. MoPlaSa steht für Modulare Pflanzenschutstrategie zur Bekämpfung der Sanddornfruchtfliege und ist ein Gartenbauprojekt.

Sanddorn das „Vitamin C des Nordens“ wird in Brandenburg derzeit auf 370 Hektar angebaut und ist somit nach Apfel und Süßkirsche eine bedeutende Obstart. Davon werden 90 Prozent der Sanddornflächen im ökologischen Anbau bewirtschaftet. Der Sanddorn in Brandenburg ist durch die Sanddornfruchtfliege Rhagoletis batava stark bedroht. Für den ökologischen und auch für den integrierten Sanddornanbau müssen neue Bekämpfungsstrategien gefunden werden. Ohne eine Praxis und zeitnahe Bekämpfungsstrategie ist die Zukunft des Sanddornanbaus in Norddeutschland stark gefährdet.

MoPlaSa entwickelt seit einem Jahr eine Strategie zur Bekämpfung der Sanddornfruchtfliege. In Modulen werden verschiedene nicht-chemische Einzelmaßnahmen zu einer Gesamtstrategie verbunden. Diese Module ermöglichen den Obstbauern in der Praxis eine betriebsangepasste Bekämpfung. Wie aus einem Baukasten können dann mechanische Bodenbearbeitung, Barrieren, Makro- und Mikroorganismen, Nützlinge, insektenpathogene Pilze, Betrachtung der Sortenwahl und mobile Hühnerhaltung gewählt werden. Das Projekt bringt neue Forschungsergebnisse und trägt zum Wissenstransfer für Sanddornbauern bei.

EIP in Brandenburg

Die EIP-Projekte werden von Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern, Unternehmen sowie Verbänden und Vereinen in Netzwerken umgesetzt. Für das Programm werden von der Europäischen Kommission im Rahmen des Agrarfonds ELER Fördermittel zur Verfügung gestellt, um Forschung und Wertschöpfung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu unterstützen. Dafür stehen im Land Brandenburg bis 2020 25,6 Millionen Euro zur Verfügung. Organisatorisch umgesetzt wird die Arbeit, indem Landwirte, Wissenschaftler und andere Akteure Operationelle Gruppen gründen. Die Landwirte übernehmen dabei eine Schlüsselrolle: Ihre Probleme bestimmen die Forschungsagenda. Sie sind gleichzeitig Akteure im Prozess der Lösungsfindung und auch die ersten Nutzer der zu erwartenden Ergebnisse.