Staatssekretärin Schilde informiert sich über Öko-Schweineprojekt in Ruhlsdorf

- Erschienen am 07.02.2018 - Presemitteilung Pressemitteilung

Teltow-Ruhlsdorf – Seit 2015 können sich in Brandenburg wissenschaftliche Einrichtungen mit Partnern aus der Landwirtschaft um Fördermittel aus der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) bewerben. Zu den ersten der rund 20 bereits bewilligten EIP-Projekten gehört die „Optimierung der ökologischen Schweine- / Sauenhaltung in Brandenburg durch Innovation im Bereich Haltung und Fütterung“, über dessen Umsetzung sich Agrarstaatssekretärin Carolin Schilde heute in den Ställen und Institutsräumen der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. Ruhlsdorf/Groß Kreutz informiert hat.

Schilde: „Während sich die Mutterkuh- und Schafhaltung sehr gut in ökologische Bewirtschaftungssysteme einordnen lassen, bereitet die ökologische Schweinehaltung den Landwirten deutlich mehr Probleme. So ist es erklärlich, dass es auch in Brandenburg bislang nur wenige Bio-Schweinehalter gibt. Eine wesentliche Unterstützung der Öko-Betriebe kann durch eine qualifizierte Beratung erfolgen. Dafür werden die Grundlagen in dem Projekt ,Ökoschwein‘ unter Beachtung der konkreten Bedingungen unseres Landes erarbeitet.“

Die Hauptprobleme in der Bio-Schweinehaltung bestehen in der bedarfsgerechten Fütterung mit betriebseigenem und zugekauftem Futter aus ökologischem Anbau sowie in der Ausgestaltung der Haltungssysteme unter der Berücksichtigung der Anforderungen nach freier Abferkelung, Haltung auf Stroh und ständigem Zugang zu Ausläufen.

Im Projektzeitraum 2016 bis 2021 werden Möglichkeiten zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit der ökologischen Schweine- und Sauenhaltung in Brandenburg untersucht. In diesem Zusammenhang soll ein ökologisches Aufstallungssystem optimiert werden, das die Ferkelsterblichkeit spürbar senkt, also zu einem guten Gesundheitszustand von Sauen und Ferkeln beiträgt. Weiterhin müssen Fütterungskonzepte erarbeitet werden, die auf betriebseigenen Nährstoffquellen aufbauen und so geschlossene, betriebliche Kreisläufe gewährleisten. Mit dem darauf basierenden Business-Plan wird eine plausible Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt. Die Etablierung eines Netzwerks für Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe soll schließlich den zeitnahen Austausch von Informationen und Erkenntnissen unterstützen.

Koordinator des Projekts ist die LAB – Landwirtschaftliche Beratung der Agrarverbände Brandenburg GmbH Cottbus. Weitere Partner sind die Agrargenossenschaft eG Preschen, die Bio- Landhof GbR und Reiter- und Freizeithof Kutzenberger Mühle e.V., der Kreisbauernverband Spree-Neiße e.V., die Landplan GmbH, die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. Ruhlsdorf/ Groß Kreutz sowie die Landwirte David Netzker und Hanno Offen.

EIP in Brandenburg

Weitere Hinweise zu diesem und anderen Brandenburger EIP-Projekten bietet die eigens dafür eingerichtete Homepage:

eip-agri.brandenburg.de

Von hier aus sind unter „Bewilligte Projekte“ auch weitere Informationen zur Arbeit in der Forschungsgruppe Brandenburger „Öko-Schweine“ abrufbar.

Die EIP-Projekte werden von Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern, Unternehmen sowie Verbänden und Vereinen in Netzwerken umgesetzt. Für das Programm werden von der Europäischen Kommission im Rahmen des Agrarfonds ELER beachtliche Fördermittel zur Verfügung gestellt, um Forschung und Wertschöpfung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu unterstützen. Dafür stehen im Land Brandenburg bis 2020 25,6 Millionen Euro zur Verfügung. Organisatorisch umgesetzt wird die Arbeit, indem Landwirte, Wissenschaftler und andere Akteure Operationelle Gruppen gründen. Die Landwirte übernehmen dabei eine Schlüsselrolle: Ihre Probleme bestimmen die Forschungsagenda. Sie sind gleichzeitig Akteure im Prozess der Lösungsfindung und auch die ersten Nutzer der zu erwartenden Ergebnisse.

Aktuell läuft noch bis zum 15. März der vierte Aufruf, um EIP-Projekte in Brandenburg einzureichen. Interessierte Antragsteller mit Projektideen können sich an den Innovationsdienstleister gsub (Telefon: 030/ 28 40 93 30) wenden.