Brandenburg arbeitet an „emissionsfreien“ Beeren

ATB/Potsdam Vorreiter in klimaneutraler Obsterzeugung

- Erschienen am 02.10.2019 - Presemitteilung Pressemitteilung

Potsdam – Brandenburgs Agrarstaatssekretärin Carolin Schilde informiert sich heute im Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB) über ein Forschungsprojekt zum emissionsfreien Strauchbeerenanbau (SunBot). Untersucht wird der Einsatz eines autonomen Traktors auf Pflegemaßnahmen, Verfahrenskosten, Arbeitsbelastungen und Energiebedarf im Strauchbeerenanbau. SunBot wird im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) mit 1,6 Millionen Euro gefördert.

Landesweit werden derzeit auf 995 Hektar Himbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren angebaut. Der Strauchbeerenanbau steht in Brandenburg stark unter Druck: Fachkräftemangel und steigende Lohnkosten zwingen Betriebe, zu rationalisieren. Eine Möglichkeit ist der Einsatz innovativer Technik um mechanische Pflegemaßnahmen, wie das Mähen zwischen den Reihen, gezielter und häufiger durchzuführen. Ein kurzer Unterwuchs ermöglicht eine bessere Durchlüftung der Sträucher und vermindert dadurch Krankheiten.

Bislang fehlt es an technischen Lösungen. Das ATB entwickelt einen fahrerlosen, elektrischen Traktor mit Anbaugeräten, welcher die autonome Pflege von Strauchbeeren ermöglichen soll. Durch die Verwendung von Sonnenenergie können Emissionen und Energiekosten gesenkt werden. Die hofeigenen Fotovoltaikanlagen stellen die Energie bereit. Durch den elektrischen, autonomen Traktor soll ein Null-Emissionen Konzept erreicht werden.

EIP in Brandenburg

Die EIP-Projekte werden von Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern, Unternehmen sowie Verbänden und Vereinen in Netzwerken umgesetzt. Für das Programm werden von der Europäischen Kommission im Rahmen des Agrarfonds ELER Fördermittel zur Verfügung gestellt, um Forschung und Wertschöpfung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu unterstützen. Dafür stehen im Land Brandenburg bis 2020 25,6 Millionen Euro zur Verfügung. Organisatorisch umgesetzt wird die Arbeit, indem Landwirte, Wissenschaftler und andere Akteure Operationelle Gruppen gründen. Die Landwirte übernehmen dabei eine Schlüsselrolle: Ihre Probleme bestimmen die Forschungsagenda. Sie sind gleichzeitig Akteure im Prozess der Lösungsfindung und auch die ersten Nutzer der zu erwartenden Ergebnisse.